16. Jahrhundert
Schlacht von Montcontour bei Poitiers
Auf einer Wappenscheibe ist auf dem Oberbild eine Schlacht dargestellten. Vermutlich handelt es sich um diejenige von Montcontour bei Poitiers, die sich im dritten Hugenottenkrieg (1568–1570) am 3. Oktober 1569 abspielte. Unterstützt von zwei eidgenössischen Regimentern brachte dabei der französische König Karl IX. den Hugenotten und ihren deutschen Hilfstruppen eine vernichtende Niederlage bei. Die beiden Stifter dürften Teilnehmer an dieser Schlacht gewesen sein.
Zu bemerken ist dabei, dass die Thurgauer Freyenmuths später ebenfalls Protestanten wurden.
Zu bemerken ist dabei, dass die Thurgauer Freyenmuths später ebenfalls Protestanten wurden.
Der Wigoltinger Handel
Jakob Freyenmuth aus Wigoltingen war am Wigoltinger Handel beteiligt, welcher am Pfingstsonntag, 8. Juni 1664, in der Zeit des Augsburger Religionsfriedens, beinahe einen Bürgerkrieg ausgelöst hätte.
Der «Wigoltinger Handel» ging am Pfingstsonntag, 8. Juni 1664, vonstatten. Zu einer Zeit, in der die Gemeine Herrschaft Thurgau, ungeachtet des Augsburger Religionsfriedens von 1655, ein Ort der konfessionellen Streitigkeiten war. Tatsache ist, dass an diesem hohen Feiertag der Protestanten 43 für den spanischen Dienst geworbene Reisläufer in Lipperswil den Gottesdienst störten. Anna Gilg sah dies aus der Ferne und schlug in Wigoltingen Alarm, die Lipperswiler würden von Soldaten angegriffen und umgebracht. Dies stimmte zwar nicht – es handelte sich nicht um einen Kampf, sondern nur um eine dreiste Provokation –, es reichte aber, um die Wigoltinger zum Angriff übergehen zu lassen, bei dem sechs Söldner getötet und mehrere verletzt wurden. Dieser Konflikt auf der heutigen Schlattwiese führte nicht nur zu schweren Unstimmigkeiten zwischen den katholischen und reformierten Orten, sondern fast zum Bürgerkrieg. «Die Orte hatten sich schon hochgerüstet und standen kampfbereit. Nur der Befehl, dass man erst schiessen dürfe, wenn man angegriffen würde, verhinderte den Krieg», so Burgermeister. Am 5. September 1664 wurde der Friedensschluss zu Baden besiegelt. Tatsächlich hatten die einzelnen Orte bereits ihre Verbündeten in Mailand, Hessen, Savoyen und der Pfalz in Alarmbereitschaft gesetzt, sodass auch der französische Sonnenkönig, Ludwig der Vierzehnte, befriedigt vom Friedensschluss Kenntnis nahm.
Die Kosten (über 15 000 Gulden) für den «Wigoltinger Handel» musste das Kirchspiel aufbringen. Umgerechnet konnte man damals für dieses Geld zum Beispiel 98 000 Liter Wein oder 230 schöne Kühe kaufen. Übrigens werden die Wigoltinger noch heute jährlich an Pfingsten an den Handel erinnert, denn im Gedenken an die damaligen Vorkommnisse schweigen jeweils nach dem Pfingstgottesdienst die Glocken.
Quellen:
Die Kosten (über 15 000 Gulden) für den «Wigoltinger Handel» musste das Kirchspiel aufbringen. Umgerechnet konnte man damals für dieses Geld zum Beispiel 98 000 Liter Wein oder 230 schöne Kühe kaufen. Übrigens werden die Wigoltinger noch heute jährlich an Pfingsten an den Handel erinnert, denn im Gedenken an die damaligen Vorkommnisse schweigen jeweils nach dem Pfingstgottesdienst die Glocken.
Quellen:
- G.Amstein, Die Geschichte von Wigoltingen, 1892, Seite 174
- Appenzeller Zeitung Online, 22. September 2006
- Historisches Lexikon der Schweiz
- Tagblatt
- ETHZ